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Fluorchinolone

Nebenwirkungen

Eine Hilfeseite - Verein VFCN 

Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel 

Wir Menschen glauben gegen jedes Leiden und Gebrechen über ein entsprechendes Mittel verfügen zu müssen. Umso grösser ist das Unverständnis vieler Betroffener, wenn sie realisieren, dass es kein Universalmittel gegen ihre Leiden gibt. Alleine gelassen von den Ärzten suchen sie Hilfe in der alternativen Medizin oder einschlägigen Foren. Sie geben viel Geld für Nahrungsergänzungsmittel (NEM) und Therapien aus. Jedoch meistens ohne Erfolg. Nur wer die Mechanismen der Nebenwirkungen versteht, kann auch eine individualisierte und gezielte Therapie durchführen. Die Nebenwirkungen wurden durch die Wissenschaft verursacht. Folglich lassen sie sich auch nur mit einem wissenschaftlichen Ansatz heilen.  

Die durch Fluorchinolone ausgelösten Prozesse und Eingriffe in den Körper sind komplex und diffus. Selbst vermeintlich identische Symptome können unterschiedliche Ursachen haben. Es fehlt nicht nur an einem einheitlichen therapeutischen Ansatz für alle Betroffenen. Es geht sogar so weit, dass teilweise gut verträgliche Medikamente und NEM bei anderen Betroffenen einen negativen Effekt haben und die Nebenwirkungen verstärken. Man darf sich deshalb als Betroffener nicht blindlings auf die Empfehlungen anderer Betroffener verlassen. Am besten man schaut, welche Mittel für die eigenen Beschwerden am ehesten Sinn machen. Grundsätzlich gilt: nie mehrere Mittel zugleich probieren und immer mit der geringsten Dosis anfangen. Selbst natürliche und für gesunde Menschen unproblematische Mittel können die FC-Beschwerden um ein Vielfaches verschlimmern. Gründe dafür liegen wahrscheinlich in der durch FC ausgelösten Hemmung der Entgiftungskapazität der Leber (CYP 450). Wobei das keine gesicherte Annahme ist. 

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Erste Hilfe 

Die Nebenwirkungen von FC lassen sich - wenn überhaupt - nur während oder unmittelbar nach der Einnahme behandeln. Je früher man Gegenmassnahmen ergreift, umso grösser die Chance, von schwerwiegenden Nebenwirkungen verschont zu bleiben. Es sei allerdings gesagt, dass einige der Massnahmen (z.B. Einnahme von Mg2+) die Wirkung der FC hemmen und somit einen nachteiligen Effekt bei der Behandlung der Infektion haben können. Folgende Mittel sind zu empfehlen:

 

  • Magnesium: die Einnahme von Magnesium während aber auch nach der FC-Therapie wird als essentielles Mittel gegen FC-induzierte Nebenwirkungen betrachtet. Nicht nur verfügt Magnesium über eine starke FC-bindende Eigenschaft, es gilt auch als wesentlicher Cofaktor von wichtigen antioxidativen Enzymen. Die Therapie mit Magnesium empfiehlt sich auch über eine längere Zeit und in unterschiedlichen Therapieformen. Die höchste Bioverfügbarkeit erreicht man durch die Einnahme mehrerer geringer Dosen über den Tag verteilt (z.B. 6 x 100mg). Der Nutzen einer transdermalen Darreichung von Magnesium ist zwar wissenschaftlich nicht nachgewiesen und auch nicht  nachvollziehbar, dennoch erreichen viele Betroffene damit gute Ergebnisse. 
     

  • Eisen: FC entziehen dem Körper während der Einnahme Eisen (Fe2+), was zu einer negativen Beeinflussung verschiedener Stoffwechselprozesse führen kann. So wird dadurch gemäss einer Studie die Dioxygenase gehemmt, was wiederum zu einer Erhöhung der DNA- und Histon-Methylierung führen kann. Die Folge ist eine eingeschränkte Aufnahme von Fe2+ in den Zellen. Ob die hoch dosierte Supplementierung von Eisen während und nach der Einnahme von FC sinnvoll wäre, ist Gegenstand wissenschaftlicher Diskussionen. 
     

  • N-Acetylcysteine (NAC): gemäss einer Studie kann die gleichzeitige Einnahme von NAC die oxidative Schädigung von Kollagen Typ I hemmen. Die Einnahme von NAC sollte während oder unmittelbar nach der Einnahme von FC erfolgen. NAC ist in bestimmten Hustenlösern wie ACC akut enthalten oder kann als NEM online bestellt werden. Achtung: Betroffene, die auf schwefelhaltige Substanzen allergisch reagieren, dürfen das Mittel nur in Absprache mit dem Arzt einnehmen.
     

  • Zitronensäure: als natürlicher Glykolyse-Hemmer reduziert Zitronensäure die Phosphofructokinase und aktiviert das Fructose-1,6-bisphosphat. Zitronensäure hätte somit das Potential, den durch die Hemmung des Hypoxie-induzierbaren Faktors-1a (HIF-1a) erhöhten Oxidativen Stress zu reduzieren (Studie).
     

  • MitoQ: von den vielen Antioxidantien haben diejenigen den positivsten Effekt auf die FC-geschädigte Zellen, welche in die Mitochondrien eindringen können. Gemäss einer Studie kann MitoQ vor FC-induziertem oxidativen Stress und Beschädigungen an den Membranen der Mitochondrien schützen. Auch hier empfiehlt sich die zeitgleiche oder unmittelbare Einnahme von MitoQ.  Eine eher kontraindizierte Wirkung (MitoQ-induzierten Anschwellen der Mitochondrien) bestätigen hingegen neuere Studien, weshalb bei der Einnahme von MitoQ Vorsicht geboten ist. Alternativ könnte man hochdosiertes Ubichinon versuchen. 

Im Weiteren sollte während und unmittelbar nach der Einnahme von FC auf physische Aktivitäten, Sport, Alkohol und übermässiger Sonnenexponierung verzichtet werden. 

 

Erste Hilfe

Nährstoffe, Vitamine und Medikamente

Folgende NEM (und Medikamente) können in Abhängigkeit von der Art der Symptome den Heilungsprozess fördern. Sie geben keine Heilungsgarantie und sind nur bei Bedarf einzunehmen. Es sollen dabei die empfohlenen Höchstmengen nicht überschritten werden. 

  • Mineralstoffe:  als starke Chelatoren haben Fluorchinolone die Eigenschaft, Metall-Ionen zu Chelatkomplexen zu binden und dem Körper zu entziehen.  Zu den Kationen mit dem grössten Chelatierungspotential gehören Eisen (Fe2+), Kupfer (Cu+), Mangan (Mg2+), Zink (Zn2+) und Magnesium (Mg2+). Zeitgleich mit den FC-Antibiotika eingenommen können solche Metall-Ionen nicht nur die Wirkung, sondern auch die Nebenwirkungen von FC signifikant reduzieren. Die Chelatierung von Metall-Ionen ist nicht nur ein wichtiger Bestandteil in der Hemmung der Topoisomerase und somit auch der Bakterien, sie ist auch die Ursache für zahlreiche enzymatische und epigenetische Prozesse, die von FC angestossen werden. Ob die Supplementierung von solchen Mineralstoffen nach der Einnahme von Fluorchinolone Sinn macht, ist umstritten und Gegenstand zahlreicher Diskussionen. Eine gezielte und kontrollierte Einnahme von Mineralstoffen kann jedoch bei einer Mangelerscheinung Sinn machen. Es wird auch diskutiert, ob hoch dosierte Mineralstoffe die im Gewebe gebundenen FC-Komplexe und -Metabolite chelatieren und aus dem Körper entfernen können. Aufgrund der Berichte zahlreicher Betroffener scheint die Supplementierung von Magnesium einen positiven Effekt zu haben.  Therapieversuche mit Mineralstoffen empfiehlt sich bei allen FC-Nebenwirkungen und vor allem bei einer nachgewiesenen Mangelerscheinung. 
      

  • Antioxidantien: Die Fluorchinolon-induzierte Freisetzung von Sauerstoffradikalen in den Zellen war bisher bekannt. Seit Kurzem weiss man auch, dass dieser oxidative Stress seinen Ursprung in den Mitochondrien hat. Dies ist eine Folge der Schädigung der mitochondrialen DNA. Die Reduktion der mitochondrialen Transkription führt zu einer Dysregulierung der Elektronentransportkette. Und diese wiederum führt zu einer dauerhaft erhöhten Freisetzung von reaktiven Sauerstoffspezies (ROS), deren übermässiges Vorkommen zu oxidativem Stress führt (mehr). Da Fluorchinolone gleichzeitig auch körpereigene Antioxidantien wie Glutathion hemmen können, wird diese Reaktion nochmals verstärkt. Die Einnahme von Antioxidantien wäre eine Möglichkeit, die ROS in den Zellen zu inaktivieren. Neben den oben beschriebenen Antioxidantien MitoQ und NAC könnte man folgende Mittel bei der Behandlung diverser FC-Symptome in Erwägung ziehen:
     

    • Pyrrolochinolinchinon (PQQ) : neben seiner Wirkung als Antioxidans, wirkt PQQ auch unterstützend bei der Erneuerung von Mitochondrien (Eliminierung der geschädigten Mitochondrien und Reproduktion der gesunden). Natürliches PQQ kommt vermehrt vor in Grüntee, Petersilie, Karotten, Kohl, Spinat, etc. 

    • Vitamin E: einige Studien berichten von einer Schwächung der FC-induzierten Schäden durch die Supplementierung von Vitamin E.

    • Vitamin C: kann als Antioxidans wirksam sein

    • Selenium: laut Studie wirksam gegen FC-induzierte ROS und Schädigung der Spermien 
       

  • Kollagene/Proteine: die Supplementierung mit  Kollagenen erlebt derzeit einen grossen Boom. Laut Werbung und Versprechen zahlreicher Anbieter sollen die im Kollagen enthaltenen Proteine und Aminosäuren den Aufbau von Bindegewebe im Knorpel und in den Sehnen fördern. So bietet es sich förmlich an, durch FC geschädigtes oder geschwächtes Kollagen in den Sehnen und Bändern durch die Zufuhr von externem Kollagen zu ersetzen.  So einfach ist es aber nicht. ​Folgende Überlegungen  müssen bei der Supplementierung mit Kollagen berücksichtigt werden.
     

    • Bioverfügbarkeit​: damit die Proteine und Kollagene überhaupt in nennenswerter Zahl vom Körper aufgenommen werden können, müssen sie in die kleinsten Bausteine, die Aminosäuren, zerlegt werden. Die Fähigkeit des Körpers, extern zugeführte Kollagene zu spalten, kann als Folge einer FC-Einnahme jedoch stark eingeschränkt sein (Enzymdefekte, Pankreasinsuffizienz, Aminosäure-Transportschäden). Es macht daher am meisten Sinn, dem Körper nur isolierte Aminosäuren in höchst bioverfügbarer Form zur Verfügung zu stellen. 
       

    • FC-Rückstände: da Kollagen-Hydrolysate zumeist aus Schlacht- und Fischabfällen hergestellt werden, besteht die Gefahr der Kontaminierung des Kollagens mit Antibiotika-Rückständen. Es empfiehlt sich daher die Einnahme von synthetisch und vegan hergestellten Aminosäuren. 
       

    • Zusammensetzung des Kollagens: die durch FC induzierte verstärkte Expression von Matrix-Metalloproteasen (MMP)  kann zur Hemmung der Synthese von Kollagen Typ I führen. Kollagen Typ I unterscheidet sich strukturell und in seiner Zusammensetzung wesentlich von anderen Kollagen-Typen. Eine weitere mögliche Ursache für Sehnenbeschwerden als Folge von Flox ist die Hemmung der Hydroxylysierung von Prolin und Lysin, was zu Sehnenschwäche, Sehnenrupturen und Veränderung der chemischen Struktur von Kollagenfibrillen führen kann.

      Aufgrund der oben genannten Überlegungen empfiehlt sich die Einnahme eines Präparates aus synthetisch hergestellten L-Prolin, L-Lysin und Hydroxyprolin. Ob aufgrund der FC-induzierten Störung der Kollagen-Hydroxylierung, die Aminosäuren richtig verarbeitet und zu Kollagen synthetisiert werden, kann an dieser Stelle nicht gesagt werden. Supplementierung mit Aminosäuren ist möglicherweise sinnvoll bei Sehnen- und Gelenkbeschwerden. 

       

  • Hemmung der Matrix-Metalloproteinasen (MMP) : Fluorchinolone können die Expression von MMP-1 und MMP-9 temporär verstärken. Die Folge wäre der Abbau von Kollagen Typ 1 und die Schwächung von Bindegeweben (mehr). Ein Therapieversuch wäre, die MMP-Expression medikamentös zu hemmen. Eine starke MMP hemmende Wirkung ist bei sämtlichen Tetracyclin-Antibiotika nachgewiesen. Zur Einnahme drängt sich aufgrund des geringen Risikoprofils am ehesten Doxycyclin auf.  Eine Dosis von 200 mg täglich (100 mg alle 12 Std.) kann dabei empfohlen werden. Wichtig: Die Einnahme von Doxycyclin (inkl. Dauer und Dosierung) sollte von einem Arzt oder einer Ärztin begleitet werden. Auch ist zu berücksichtigen, dass Doxycyclin die ATP hemmen und - in geringen Mengen - die ROS erhöhen kann. Einen vergleichbar hemmenden Effekt auf die Expression von MMP-9 bei geringeren Nebenwirkungen hat das im Baikal-Helmkraut enthaltene Wogonin. Eine Anleitung zur Herstellung von Baikal-Helmkraut-Tee und dessen Wirkung auf die MMP-Expression findet man im folgenden PDF-Dokument. Die Einnahme eines MMP-hemmenden Mittels empfiehlt sich am ehesten bei akuten Sehnenbeschwerden.  
     

  • Cissus Quadrangularis:  ohne dafür die wissenschaftlichen Erklärungen geben zu können, zeigt sich Cissus Quadrangularis bei vielen Betroffenen als wirksames Mittel gegen Sehnen- und Gelenkbeschwerden
     

  • Uridin: NEM mit Uridin-haltigen Komplexen (Uridinmonophosphat) zeigen sich als effektives Mittel bei der Reparatur von Schäden im peripheren Nervensystem.  Auch schützt Uridinmonophosphat nachweislich die mitochondriale DNA. Zahlreiche Betroffene verspüren damit eine Linderung  von neuropathischen Beschwerden wie Missempfindungen, Nervenschmerzen und Muskelkrämpfe. Verbesserungen stellen sich allerdings erst bei regelmässiger Einnahme ein.

Medis - NEM

KONTRAINDIKATIONEN

Von folgenden Medikamenten ist wenn immer möglich abzusehen. Die Medikamente können die FQAD-Nebenwirkungen um ein Vielfaches verstärken und - im Falle von Cortison - sogar invalidisierende Schäden verursachen, selbst mehrere Monate nach Einnahme eines Fluorchinolon-Antibtiotikum: 

Fluorchinolone-Antibiotika in sämtlichen Darreichungsformen: Die Einnahme von FC sollte bei sämtlichen Patienten vermieden werden, bei denen in Vergangenheit schwere Nebenwirkungen im Zusammenhang mit der Anwendung von FC auftraten. Ebenfalls davon abzuraten ist bei bekannten allergischen Reaktionen. Zu den bekanntesten Wirkstoffen gehören: Ciprofloxacin, Levofloxacin, Moxifloxacin, Ofloxacin und Norfloxacin. Es gibt zahlreiche Betroffene, die erst nach der wiederholten Einnahme von FC invalidisierende und schwere Nebenwirkungen verspürten. Deshalb gilt für Betroffene: FC-Antibiotika nur noch in lebensbedrohlichen Situationen! Siehe Risikobewertung BfArM.  
 

Cortison: In sämtlichen Darreichungsformen (intravenös, oral und inhalatorisch) kann insbesondere muskuloskelettale Beschwerden um ein Vielfaches verschlechtern. Diese Verschlechterung tritt nicht nur bei zeitgleicher, sondern auch bei zeitlich verschobener Einnahme auf. Diese Wechselwirkung ist medizinisch nachgewiesen ohne dass die genauen Ursachen bekannt sind (Studie). 

NSAID-Schmerzmittel: Manche Patienten berichteten von einer Verschlimmerung der neuropathischen Symptome nach der Einnahme von NSAID-Schmerzmittel (nicht steroidale Entzündungshemmer). Dies wurde auch in Studien belegt. 

Moderne Lokalanästhetika: Lidocain oder Articain (Ultracain) können neuropathische Symptome verstärken. Wenn immer möglich soll ein Lokalanästhetikum ohne Adrenalin verwendet werden. 

Kontraindikationen

Physikalische Therapien

Von grösseren physischen Belastungen - sei es durch Sport oder stark eingreifenden physikalischen Therapien - ist vor allem während der akuten Phase abzuraten. Durch FC verursachte muskuläre Probleme sowie Schädigungen der Sehnen und Bänder lassen sich nicht mit konventionellen Therapien heilen. Im Gegenteil: Aufgrund der strukturellen Veränderung und Schwächung des Bindegewebes können stark eingreifende Massnahmen die Beschwerden erheblich verschlechtern. Im schlimmsten Fall kommt es zu Rupturen und Rissen. Ebenfalls abzuraten ist - zumindest in den ersten Monaten nach Beginn der Nebenwirkungen - von physischer Anstrengung und Ausdauertraining. Diese können  Nebenwirkungen hauptsächlich im Bereich der mitochondrialen Dysfunktionen verstärken. Rückfälle bei vermeintlich geheilten Betroffenen passieren nicht selten nach physischen Aktivitäten. Von daher sollte in den ersten Monaten und in Abhängigkeit von der tatsächlichen Einschränkung nur moderat Sport betrieben werden. 

 

  • Physiotherapien: Wie oben erwähnt, sei bei konventionellen Physiotherapien Vorsicht geboten. Entscheidend für den Erfolg der Therapie ist die Sensibilisierung der Therapeutin oder des Therapeuten auf die FC-Problematik. Bei fehlender Bereitschaft auf Seiten der Therapeutin oder des Therapeuten, sich auf das Thema einzulassen, ist von einer Therapie abzusehen. Sofern es die Schmerzen zulassen, können leichte isometrische Übungen für die Heilung förderlich sein und die Kollagensynthese anregen. Bei isometrischen Übungen werden die Muskeln durch isometrische Kontraktion angespannt. Dabei werden die Muskeln nicht aktiv bewegt. 

    Beispiel: Isometrische Behandlung der Patellarsehne (Englisch)

     

  • Stosswellentherapien: Stosswellen sind hörbare Schallwellen mit sehr hoher Energie. Diese Schallwellen werden im Stosswellengerät erzeugt und mit einem Wasserkissen auf den Körper übertragen. Stosswellentherapien werden unter anderem auch bei schmerzhaften Sehnenansätzen eingesetzt. Betroffene berichten vereinzelt von positiven Erfahrungen mit Stosswellentherapien insbesondere bei Problemen in der Plantarfaszie oder Achillessehne. Allerdings ist auch bei dieser Therapieform Vorsicht geboten. Sie empfiehlt sich erst bei Wiedererlangung einer gewissen Grundstabilität in den Sehnen. 
     

  • Wärme- bzw. Kältetherapien: Betroffene reagieren unterschiedlich auf Wärme oder Kälte. Von daher sind Kälte-Wärme-Therapien individuell auszuprobieren und zu testen. Grundsätzlich als angenehm empfunden werden Infrarot-Saunen und Wärmelampen. 
     

  • Intravenöse Therapien und Behandlungen: von IV-Therapien wie Eigenblut-, Ozon-, Glutathion- oder Hämatogene Oxydationstherapien ist grundsätzlich  abzusehen. Zahlreiche Betroffene berichten von negativen Effekten und sogar signifikanten Verschlechterungen der Symptome nach Durchführung solcher Therapien. 

Körpertherapien

Ernährung 

Viele Betroffene betrachten eine gesunde und entzündungshemmende Ernährung als wichtigsten Faktor im Heilungsprozess. Dabei gibt es keine allgemein gültigen Empfehlungen. Eine Diät sollte grundsätzlich immer in Abhängigkeit von den individuellen Beschwerden und Unverträglichkeiten zusammengestellt werden. Dabei müssen folgende Faktoren berücksichtigt werden. 

Unverträglichkeiten: viele Betroffene entwickeln nach der Einnahme von FC verschiedene Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten. Dies hängt wahrscheinlich mit der Hemmung wichtiger Entgiftungsenzyme wie Cytochrom P-450 und anderen enzymatischen Funktionen zusammen. Zu den am häufigsten genannten Substanzen gehören: Kaffee, Alkohol, histaminreiche Nahrungsmittel, bestimmte Gewürze, ätherische Öle, etc. Vom Konsum solcher Substanzen ist bei einer Unverträglichkeit dringend abzuraten.  Sie können die Beschwerden um ein Vielfaches verstärken. 

Tierische Produkte:  Auch wenn kollagen- und proteinreiche Lebensmittel wichtig sind für den Aufbau des Bindegewebes, muss man beim Verzehr von tierischen Produkten sehr vorsichtig sein. Sie können FC-Rückstände enthalten, welche die Beschwerden verstärken können. Auch wenn die Spuren sehr gering sind, können sie ähnlich wie bei einer Allergie FQAD-typische Schübe auslösen. Um das Risiko zu minimieren, empfiehlt es sich, auf folgende Produkte konsequent zu verzichten: jegliche Art von Zuchtfisch- und -Shrimps, nicht biologisch produziertes Huhn-, Puten- und Schweinefleisch, Milch und Eier aus nicht heimischer Produktion. Das Bioland-Label gilt als sehr sicher, da die Verwendung von FC per Richtlinien verboten ist. 

Kohlenhydratarme Ernährung: vor allem bei neuropathischen Beschwerden empfiehlt sich eine kohlenhydratarme und somit entzündungshemmende Ernährung. Auf kohlenhydratreiche Ernährung (Brot, Kartoffeln, Nudeln, etc.) und insbesondere Zucker soll zumindest versuchsweise verzichtet werden. 

Fasten: aber auch intermittierendes Fasten kann die Eliminierung geschädigter und die Vermehrung intakter Mitochondrien fördern. Es wird deshalb als praktikables therapeutisches Mittel zur Behandlung von mitochondrialen Schäden betrachtet.  Bereits der temporäre Verzicht auf Essen (z.B. jeden Tag während 16 Stunden oder einen vollen Tag pro Woche) kann zum erhofften Effekt führen. Auch hier berichten viele Betroffene von einer Reduktion der Nebenwirkungen während und nach dem Fasten. 

Ernährung
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